Wussten Sie, dass...?
in Hasle die vermutlich längste Holzbogenbrücke Europas steht?
Am 13.8.1837 wurde die erste Brücke im Bereich Kalchofen ein Opfer der Emmenflut. Jeremias Gotthelf schilderte dieses Ereignis in seiner Schrift "Wassernot im Emmental". Unmittelbar danach wurde mit der Planung einer neuen Brücke begonnen, diesmal ohne Pfeiler im Emmengrund. So entstand mit einer Spannweite von 58,5 Meter die vermutlich längste Holzbogenbrücke Europas. 1956 genügte der Übergang dem Verkehrsaufkommen nicht mehr. Die alte Holzbrücke wurde durch eine neue breitere Betonbrücke ersetzt, welche noch heute Teil der Kantonsstrasse Nr. 23, Fraubrunnen - Huttwil ist.
Doch die alte Holzbrücke sollte erhalten bleiben. Dafür setzte sich der Heimatschutz mit einer schweizweiten Sammelaktion ein. In einer baumeisterlichen Spitzenleistung wurde die Holzbrücke sorgfältig abgebaut und die beiden Holzbogen mit einer Länge von je 63 Metern unzerlegt abtransportiert und bei der Hornussi zwischengelagert. Etwas später wurde die Brücke am heutigen Standort, d.h. ca. 800 m flussabwärts, wieder aufgebaut und im April 1958 der Öffentlichkeit zurückgegeben. Sie verbindet heute zwei Gemeindestrassen von Hasle und Rüegsauschachen und kann für verschiedene Anlässe (z.B. Hochzeitsapéro) gemietet werden. Im Jahr 1997 wurde das Schindeldach komplett erneuert.
in Hasle ein Zollhaus steht?
In der Tschamerie bestand seit den siebziger Jahren des 18. bis Mitte des 19. Jahrhunderts eine bernische Zollstatt. Begünstigt davon waren Burgdorf und Kirchberg. Zoll wurde damals auf all jenen Waren behoben, welche die Zollstatt mit einem anderen Ziel als dem Burgdorfer Markt passierten. Bürger der Städte Burgdorf und Bern waren vom Zoll befreit. Ebenso konnten verschiedene Kirchgemeinden gekaufte Waren für den Hausgebrauch zollfrei heimführen. Nach einer Gesetzesrevision im Jahre 1836 kamen die Zölle an den Staat Bern, 1844 hob der Staat Bern alle Binnenzölle auf und gründete damit ein einheitliches bernisches Wirtschaftssystem.
Das Zollhaus steht noch heute und ist aus historischen Gründen ins Inventar der schützenswerten Objekte aufgenommen worden. Eine Tafel an der Fassade erinnert an die frühere Zweckbestimmung.
in Goldbach fünf kluge und fünf törichte Jungfrauen zu sehen sind?
Der sogenannte Zehnjungfrauenspeicher in Goldbach stammt aus dem Jahre 1716 und ist der am reichsten verzierte Speicher der Gemeinde Hasle b.B. Er zeigt auf der unteren Laube links die fünf klugen und rechts die fünf törichten Jungfrauen. Auch die Türe und die obere Laube sind reichlich verziert und mit Bibelversen versehen.